Freiwilliger Rückzug aus 2.Bundesliga mit Positiv-Effekt

Saisonhalbzeit beim Tischtennis-Regionalligisten ASV Joola Landau. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der 2.Bundesliga nimmt das vom wieder genesenen Ralf Weber betreute Team mit 15:3 Punkten hinter dem souveränen Tabellenführer 1.FC Saarbrücken einen überraschenden zweiten Tabellenplatz ein, der geplante Neubeginn mit einer völlig umgekrempelten, jungen Mannschaft scheint mehr als gelungen.

So sieht die Situation auch Weber:" Was wollen wir mehr, der 2. Tabellenplatz kommt für mich völlig unerwartet, wobei die meisten Erfolge sogar ohne unseren lettischen Spitzenakteur Vasiljevs erzielt wurden. Aufstiegsambitionen haben wir nicht, so können die Jungs die Rückrunde ohne Druck angehen." Auch der 1.Vorsitzende Joachim Buchmann zeigt sich von er Entwicklung angetan:" Das war genau der richtige Schritt zur finanziellen Konsolidierung des Vereins. Ein weiteres Jahr 2.Bundesliga hätten wir nicht verkraftet."

Außer dem beruflich stark beanspruchten Sandis Vasiljevs, der sich bei nur vier Einsätzen mit einer 4:4-Bilanz zufrieden geben musste und damit etwas enttäuschte, konnten alle Landauer Akteure überzeugen.

Heimkehrer Daniel Pätzold (Nr.2), mit zwei vermeidbaren Niederlagen gegen Ramstein gestartet, gewann von Spiel zu Spiel an Selbstvertrauen und erkämpfte sich am Ende eine unerwartete 11:7-Bilanz. Das häufige Fehlen von Vasiljevs kam Lienhard Scholz (Nr.3) zu Gute, der dadurch fünf Mal ins vordere Paarkreuz aufrückte, im mittleren Paarkreuz meist unterfordert war und insgesamt mit einer sensationellen 14:3-Bilanz aufwartete. Der unbekümmert aufspielende erst 17-jährige Linkshänder scheint noch enorme Reserven zu besitzen.

Ähnliches kann über den gleichaltrigen Fred Stadler (Nr.4) ausgesagt werden. In der vergangenen Saison in der 2.Mannschaft (Verbandsliga) noch sehr anfällig und mit unterschiedlichen Leistungen aufwartend, hat er im Verlaufe der Saison zunehmend an Spielstärke und Stabilität gewonnen. Seine 10:6 Siege überraschen angenehm.

Sascha Klein (Nr.5), der mehrfach auch ins mittlere Paarkreuz aufrücken musste, blieb infolge ständigen Trainingsrückstandes aus beruflichen Gründen - er arbeitet in Rostock und hat dort keine ausreichenden Trainingsmöglichkeiten - hinter seinen Möglichkeiten zurück, so dass es für ihn nur zu einem Spielverhältnis von 5:8 reichte.

Nach oben zeigt die Formkurve von Bernhard Ilchev (Nr.6). Von dem kampfstarken Abwehrspieler, nach fast 10-jähriger Pause erst seit eineinhalb Jahren wieder "im Geschäft", ist, wird in der Rückrunde sicherlich eine Verbesserung der 5:3-Vorrundenbilanz zu erwarten sein.

"Ersatzmann" Christian Ehrlich (Nr.7), ebenfalls ein Heimkehrer, kam, wie seine 2:4-Bilanz zeigt, nur selten zum Einsatz. Nahezu ohne Training lebt er von seiner früheren Spielstärke und kann weiterhin gut mithalten.

Die Doppel, in den letzten Jahren häufig die Achillesverse des Teams, konnten, obwohl sie ständig neu formiert werden mussten, ebenfalls überzeugen - die Gesamtbilanz von 22:7 Siegen spricht eine deutliche Sprache, wobei vier Niederlagen infolge des Einsatzes von Ersatzspielern zu tande kamen.

Das erste Heimspiel der Rückrunde bestreitet das Joola-Sextett am 11.01.03 gegen TTF Besseringen.